Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) gilt mittlerweile weltweit als äusserst wirksame Heilkunst.
Um eine Therapie durchführen zu können, ist es in der chinesischen Medizin sehr wichtig, eine genaue Anamnese und eine Gesamtbeurteilung des Patienten zu erheben.
Die TCM kennt vier klassische Untersuchungsmethoden:
Die Untersuchung ergibt ein Gesamtbild, welches die nötigen Informationen zum Zustand der Gesundheit liefert. Danach wird eine Diagnose gemäss den TCM Leitkriterien gestellt. Um die Ursache zu behandeln wird für den Patienten mit seinen aktuellen Problemen eine angepasste Therapie empfohlen und durchgeführt.
Die Akupunktur ist eine wichtige Behandlungsmethode der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), bei der eine therapeutische Wirkung durch Nadelstiche an bestimmten Punkten des Körpers erzielt wird. Ein gestörter Lebensenergiefluss und Disharmonie des Yin und Yang verursachen Erkrankungen. Durch Stiche auf den Meridianen liegende Akupunkturpunkte, kann die Störung im Fluss des Qi und das Gleichgewicht von Yin und Yang wieder hergestellt werden. Im menschlichen Körper gibt es 14 Hauptmeridianen und 361 Akupunkturpunkte.
Tui-Na (Schieben und Greifen) basiert auf den Lehren der TCM zu Gesundheit und Krankheit des Menschen. Tuina ist eine der fünf Hauptsäulen der traditionellen chinesischen Medizin(TCM). Durch die verschiedenen manuellen Techniken wie Schieben, Streichen, Drücken, Reiben, Klopfen und Klatschen werden das Qi (Lebensenergie) und das Xue (Energie in Flüssigform) in den lokalen wie auch in den Ganzkörperenergiebändern reguliert. Durch diese Stimulation und Regulation werden Yin und Yang im Körper wieder hergestellt. Tuina ist auch besonders wirksam bei Störungen des Bewegungsapparates.
Beim Schröpfen setzt man erhitzte Glaskugeln auf bestimmte Hautgebiete (Akupunkturpunkt) und erzeugt darin einen Unterdruck. Dadurch steigert man die Durchblutung im Bindegewebe und den Muskeln, was eine entspannende und lockernde Wirkung zeigt. Zudem regt es auch die Durchblutung der inneren Organe an, welche mit den behandelten Hautsegmenten reflektorisch verbunden sind. Schröpfen stärkt auch zusätzlich das Immunsystem.
Gua Sha orientiert sich an der Meridian- und Akupunkturpunkt-Theorie der Traditionellen Chinesischen Medizin. In Kombination mit bestimmten Ölen und einem speziellen Schabegerät werden die entsprechenden Techniken angewendet. Gua Sha fördert die Durchblutung, beseitigt Blutstauungen und reguliert das Qi. Der Körper wird entgiftet, negative Energien werden vertrieben und die Muskulatur wird entspannt. Es hilft bei den verschiedensten Krankheiten und es wird sowohl bei chronischen und akuten Störungen angewendet.
Ebenso wie die Akupunktur gehört die Moxibustion oder Moxa zu den ältesten Therapieformen der TCM. Bei der Moxa-Therapie werden meist die entsprechenden Akupunkturpunkte durch das Abbrennen von Moxa-Wolle (getrocknetes Beifusskraut) erwärmt. Durch die Hitze über den bestimmten Akupunkturpunkten, kann das blockierte Qi (Lebensenergie) wieder in Bewegung gebracht werden. Darüber hinaus soll Moxa Kälte vertreiben und Feuchtigkeit aus den Meridianen lösen. Sie regt die Organfunktion an und stärkt die Immunabwehr.
Die Arzneimitteltherapie gilt in China als das wichtigste Verfahren der TCM. Sie zählt dort zur Inneren Medizin. Es werden mineralische, pflanzliche und tierische Naturstoffe verwendet. In der TCM werden Krankheiten anders beurteilt, als in der Schulmedizin. Man sucht die Ursache und bekämpft nicht nur die Symptome. Das ist auch der Grundstein für die TCM-Arzneimittel. Die unterschiedlichen Ursachen der Krankheiten führen dazu, dass genauso viele verschiedene Arzneimittel eingesetzt werden.
Das Prinzip basiert darauf, dass man am Ohr über die vielen Akupunkturpunkte auf den gesamten Organismus Einfluss nehmen kann. Diese Punkte werden mit Nadeln stimuliert, oder man verwendet Samenkörner, welche durch ein Pflaster festgehalten werden und erreicht so eine anhaltende Dauerstimulation über Tage.
Kinder-Tuina ist ein wichtiger Teil der chinesischen Kinderheilkunde. Sie eignet sich für Kinder im Alter von 0-6 Jahren und ist eine sanfte Behandlungsform. Folgende Kriterien werden zur Diagnose verwendet: Tasten, Beurteilung durch Geruch und Gehör, Betrachtung und Befragung der Eltern. Da bei Kindern unter vier Jahren die Palpation (tasten des Pulses) als diagnostische Methode nicht als aussagekräftig gilt, behilft man sich zusätzlich einer bestimmten Linie am Zeigefinger für die Diagnostik. Die Grundtechniken der Tuina: Pressen, Schieben, Kneten, Reiben und greifendes Kneifen werden sanfter ausgeführt. Die Behandlung der Hände, welchen bestimmte Funktionskreise zugeordnet sind, ist eine Besonderheit der Kinder-Tuina. Das Immunsystem wird gestärkt und die Entwicklung gefördert.